– Mal eben drei Schulklassen mit nach Brasilien nehmen, dazu noch in der Zeit zurück reisen? Mit ihrem Kinderbuch „Bené, schneller als das schnellste Huhn“ hat Eymard Toledo genau das geschafft. Die brasilianische Autorin und Grafikerin las in der Bibliothek am Mühlenplatz den ersten Klassen der Schönbornschule Karlsdorf und der Sebastianschule Neuthard aus ihrem Werk vor und erzählte vom Alltag im brasilianischen Landleben. Die Kinder lernten Bené kennen, der die Fußbälle testet, die seine Familie in Handarbeit herstellt. Die Autorin nahm sich viel Zeit, dazwischen auch Dinge zu erklären, etwa „Feijoada“, der traditionelle Eintopf mit schwarzen Bohnen und Fleisch oder „Micos“, die kleinen Affen, die bei offenem Fenster gerne Unsinn in der Wohnung anstellen. Es war ein spannender Ausflug in eine Welt, in der man beim Angeln auf Schlangen achten muss, sich durch Tiere vor einem Gewitter warnen lässt oder in Flip-Flops Fußball gespielt wird.
Die Geschichte spielt im Dorf Ubá im Bundesstaat Minas Gerais, wo Eymard Toledo Teile ihrer Kindheit verbracht hatte. Daher konnte sie am Ende der bebilderten Erzählung auch Fotos zeigen, wie Bälle in Wohnungen von Hand genäht wurden. Und obwohl durch die lebhafte Erzählung die Geschichte bereits zum Greifen nah schien, so durften die Kinder selbst zugreifen: Die Autorin hatte einige Original-Collagen ihres Bilderbuches dabei. Alle Motive entstanden aus gebrauchten Materialen: Ein Orangennetz wurde zur Hängematte, Geschenkpapier zum T-Shirt, Obstetiketten zu Bananenstauden. Gefördert wurde die literarische Weltreise von der BSG.
Fasziniert waren die Kinder von der Geschichte und den Bildern
Die Autorin mit den Schülern der Sebastianschule