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Erfolgreiche Wanderausstellung

Graben-Neudorf – 17.09.2010 – Die Wanderausstellung „Flucht vor Hunger und Not“ zum Thema badische Auswanderung nach Südbrasilien entwickelt sich immer mehr zu einem Besuchermagnet. Mit Graben-Neudorf wurde nun schon zum sechsten Mal in einer Kommune erfolgreich Station gemacht.

Repräsentanten v.l.: Dr. Wieser, Ausstellungsleiter; Straub, Vizepräsident der BSG; Reinwald, Bgm. von Graben-Neudorf; Peter Herzog, Mitglied im Ressort „Auswandererfamilien“

Publikum bei der Ausstellungseröffnung

Zu der Eröffnungsveranstaltung im Foyer des Rathauses Graben-Neudorf fanden sich gut 40 Personen als Gäste des örtlichen Bürgermeisters Hans D. Reinwald ein, die interessiert den Ausführungen der BSG-Verantwortlichen: Vizepräsident Robert Straub und Ausstellungsleiter Dr. Wolfgang Wieser folgten. Die Ausstellungsinhalte waren anschließend Ausgangspunkt interessanter Gespräche zwischen Besuchern und Ausstellungsverantwortlichen. Besonderes Lokalkolorit boten vor allem die vom BSG-Ressortmitglied Peter Herzog unter Mithilfe des Karlsdorfer Genealogen Werner Obel erstellten Familienlisten. Auf meterlangen Bögen sind da für alle Neudorfer Auswanderer die familiären Zusammenhänge zu ihren heute noch im Heimatort lebenden Verwandten ersichtlich. Diese zusätzlichen Bemühungen des örtlichen Genealogen Herzog verleihen den auf den zehn Schautafeln dargestellten Auswanderungsgründen, den Ängsten und Sorgen der hoffnungsvoll der neuen Heimat entgegen ziehenden Auswanderer gewissermaßen menschliche Züge. Und auch die Darstellung der imponierenden Entwicklung aus primitiven Urwaldsiedlungen zu heute beachtlichen wirtschaftlichen und kulturellen Gemeinden und Städten gewinnt vor dem Hintergrund namentlich bekannter Pioniere an Aussage- und Überzeugungskraft.

links: Peter Herzog vor Ahnentafln mit Neudorfer Auswanderern; rechts: Schwester Helene Süß, Ehrenbürgerin in Timbó / Santa Catarina

Der örtliche Heimat- und Museumsverein hatte zudem eine Sondertafel beigesteuert, auf der die Verdienste der aus Graben stammenden Helene Süß gewürdigt werden. Die 1902 in Graben geborene Diakonissin, gelernte Krankenpflegerin und Hebamme, übernahm 1938 in Timbó / Bundesstaat Santa Catarina die Leitung einer Entbindungsstation. Die dankbare Stadt ehrte die über 30-jährige Arbeit und die Verdienste der Badenerin durch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde und benannte zusätzlich eine Straße nach ihr. Timbó, heute eine Stadt mit rund 30.000 Einwohnern, liegt in der Nähe von Blumenau und Pomerode.
Schon in den ersten Tagen bewiesen die erneut zahlreichen Besucher, dass die Entscheidung der BSG-Verantwortlichen, mit einer solchen „Wanderinformation“ auf das Schicksal zahlreicher verarmter und hungernder Landsleute in der Mitte des 19. Jahrhunderts hinzuweisen, völlig richtig war. Die Ausstellung ist in der 12.000-Seelen-Gemeinde Graben-Neudorf vom 17. September bis Mitte Oktober präsent.

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